Geflüchteter wird zum Lebensretter
Vor vier Jahren kam Mohammad nach Deutschland, geflüchtet vor dem Krieg in Afghanistan. Der 36-jährige kam zunächst in Asylheimen in Frankfurt und Trier unter. Eine neue Heimat hat er in Herxheim gefunden, wo er mittlerweile in einer Schokokussfabrik arbeitet. Eine große Hilfe auf dem Weg zu dieser gelungenen Integration war der Verein „Herzxheim Bunt“, der sich für geflüchtete Menschen engagiert. Im Frühjahr veranstaltete der Verein eine große Typisierungsakion, bei der 1.000 potenzielle Stammzellspender registriert wurden – auch Mohammad ließ sich hier typisieren, um im Fall der Fälle ein Leben zu retten.
Nur zwei Monate später kam der entscheidende Aufruf: Mohammad wurde als passender Stammzellspender für einen an Leukämie erkrankten Menschen angefragt. Zur Voruntersuchung in Köln begleitete ihn sein Betreuer Helmut vom Verein „Herxheim Bunt“, der ihm Mut machte und in seinem Vorhaben bestärkte.
Bei der Vorbereitung auf die periphere Stammzellentnahme unterstützte ihn seine Schwester. Bei diesem Entnahmeverfahren werden die Stammzellen mittels eines Zellseparators aus dem Blut gefiltert. Um die Stammzellen aus dem Knochenmark in den Blutkreislauf zu locken, musste er sich fünf Tage vor der Spende ein Medikament spritzen. Dies übernahm zunächst Mohammads Schwester, später machte er dies selbst. Zwei Tage lang hatte Mohammad mit den Nebenwirkungen der Spritzen zu kämpfen, er hatte Gliederschmerzen, die restlichen Tage war er hingegen völlig beschwerdefrei.
Zur Spende selbst wurde Mohammad erneut von Helmut begleitet. Die Stammzellapherese verlief komplikationslos, noch am gleichen Tag wurden die Stammzellen auf den Weg zu seinem Patienten gebracht. Wer diese Person ist, wo sie lebt – all das weiß Mohammad bisher nicht. Aber für ihn steht fest: Er würde jederzeit wieder spenden.