Wir schaffen Perspektiven

Hospitationsprogramm für ärztliches und Pflegepersonal sowie für Studierende der Medizin

Hospitationen in den Bereichen Medizin und Pflege

Ein Programm der Cellex Stiftung und der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Universitätsklinikums Dresden

Hintergrund

Das Hospitationsprogramm wurde 2016 von der Cellex Stiftung und dem Universitätsklinikum Dresden ins Leben gerufen, in einer Zeit also, in der tausende Geflüchtete nach Deutschland kamen. Zunächst zielte es darauf ab geflüchteten Ärzt_innen, Medizinstudierenden und Pflegepersonal, die in den Erstaufnahmeeinrichtungen auf ihr Asylverfahren warteten, die Möglichkeit zu geben, sinnvoll an ihr Wissen anzuknüpfen und sich mit dem deutschen Gesundheitssystem vertraut zu machen. Während dieser ersten Phase des Hospitationsprogramms wurde deutlich, dass die interkulturellen Begegnungen in der Klinik Berührungsängste abbauten, neue Kontaktzonen schufen und allen Beteiligten – fachlich wie sozial – neue Perspektiven eröffneten. Deshalb erweiterte die Cellex Stiftung in einer zweiten Phase den Adressatenkreis und nahm auch ausländische Mediziner_innen ohne Fluchterfahrung ins Programm auf, die den deutschen Klinikalltag kennenlernen wollten.

Programmablauf

Das Programm dauerte 10 Wochen. In dieser Zeit lernten die Hospitant_innen über Rotationen die verschiedenen Fachbereiche der Medizinischen Klinik I kennen:

Pneumologie,
Hämatologie,
Onkologie,
Gastroenterologie,
Transfusionsmedizin,
Palliativmedizin und
Intensivmedizin.

Die Hospitant_innen begleiteten die morgendliche Visite, nahmen regelmäßig an ärztlichen Besprechungen und Röntgen-Konferenzen teil und waren bei ärztlichen Interventionen wie z.B. Punktionen oder auch Spiegelungen dabei. Die Teilnehmenden begleiteten außerdem die Assistenzärzt_innen der jeweiligen Stationen bei ihrer täglichen Arbeit und gewannen somit einen sehr genauen Einblick in den Alltag klinischer Tätigkeiten. Zudem gab das Programm den Hospitant_innen die Möglichkeit, in Begleitung von Studierenden im Praktischen Jahr fachliche  Fortbildungsveranstaltungen zu besuchen.

Erfolge

Prof. Dr. med. Rainer Ordemann, Stiftungsratsvorsitzender der Cellex Stiftung, leitete und koordinierte das Programm gemeinsam mit Ärzt_innen an der Medizinischen Klinik und Poliklinik I.  

Am Programm nahmen 13 Hospitant_innen aus Syrien und Algerien teil. Eine dieser Programmteilnehmerinnen war die Syrerin Nour Al Masalmeh. Sie erfuhr über eines der Begegnungsfeste „meet new friends“ vom Programm, bewarb sich und wurde angenommen. Für sie war „Wir schaffen Perspektiven“ ein Sprungbrett in die Festanstellung, denn heute arbeitet sie als Assistenzärztin am Universitätsklinikum Dresden.