"Tango – offen und bunt" zu Besuch in Kuba
Der Regisseur und Choreograf Cristian Javier Castaño war am 7. Mai 2019 zum Festival "Romerías de Mayo" in Holguín, Kuba eingeladen. In Zusammenarbeit mit Co-Danza aus Holguín, einem Ballett für zeitgenössischen Tanz, präsentierte er das Theaterstück 'Spielt zum Tanz', den zweiten Teil der Trilogie "Past Continuous", den er mit der Tango-Company schon mehrfach in Dresden im Rahmen des Gedenkens an den 13. Februar 1945 aufgeführt hat. Dieses Mal waren die Tänzer*innen der Hitze der kubanischen Sonne ausgesetzt.
'Spielt zum Tanz' basiert auf dem Stück "Plegaria" (dt. "Gebet"), einem vom Argentinier Eduardo Bianco 1929 komponierten Tango, der ebenso wie sein Schöpfer im nationalsozialistischen Deutschland auf großen Zuspruch stieß. 'Spielt zum Tanz' erzählt deshalb vom Tango in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten und davon, wie Häftlinge Tango als Begleitmusik für Arbeitsmärsche, Hinrichtungen und Folterungen spielen mussten. Für die Aufführung in Holguín modifizierte Cristian Javier Castaño das Stück. Er fügte den Tango "Canción para los desaparecidos" über die argentinischen Gefängnisse in der Diktatur der 1970er Jahre hinzu, der vom kubanischen Komponisten Carlos Vazquez verfasst wurde. Vazquez ist heute 90 Jahre alt. Ihm war der Auftritt gewidmet.
Das kubanische Publikum war begeistert von der Aufführung. Es war sehr interessiert an der Arbeit der Company in Dresden, am künstlerischen Ansatz, an der Geschichte Deutschlands und an den aktuellen politischen Ereignissen hier. Wir freuen uns sehr, dass wir mit diesem Auftritt ein anderes Bild Dresdens und Sachsens zeigen konnten – eines der Vielfalt und der Toleranz.
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