Tango – offen und bunt beim Ostritzer Friedensfest
In der kleinen, am Dreiländereck zu Polen und Tschechien liegenden sächsischen Gemeinde Ostritz trafen sich im November bereits zum zweiten Mal im Jahr 2018 mehrere hunderte Rechtsextreme aus der ganzen Republik. Am selben Wochenende folgten etwa 3000 Menschen der Einladung der Gemeinde zu einem Friedensfest, mitgetragen durch das dort beheimatete Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal.
Auch 17 Teilnehmer*innen unseres Projektes Tango – offen und bunt“ nahmen am 2. November 2018 am Ostritzer Friedensfest teil. Nach der Anfahrt über dunkle Landstraßen durch menschenleere Dörfer trafen wir auf ein Großaufgebot an Polizei aus mehreren Bundesländern. Unter kreisendem Hubschrauber und strahlenden Scheinwerfern diskutierten und feierten Friedliebende bei Lichtshow, Tanz und Musik auf dem Marktplatz. Je nach Windrichtung war ein aggressives „Bellen“ zu hören. Im Gemeindesaal der katholischen Kirchgemeinde, unserer Bühne, trafen wir auf eine Sicherheit gebende intime Atmosphäre. Zum dritten Mal führten wir unsere Tanzcollage Der Krieg. Das Versagen der Völker“ aus der Trilogie „Past Continuous“ auf. Unsere Teilnehmer*innen aus Afghanistan, Argentinien, Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Iran und Syrien, welche z.T. selbst Krieg erfahren mussten, beschäftigen sich im Rahmen des Stücks mit den Themen Gewalt und Vertreibung, Exil und Verlust, Hoffnung und Frieden.
Das Projekt Tango – offen und bunt verkörpert die Möglichkeit, dass Menschen mit unterschiedlichem kulturellen, ethnischen und sozialen Kontext gemeinsam in Freundschaft etwas Positives auf die Beine stellen können. Diese Hoffnung konnten wir mit den Ostritzer*innen teilen.