Nicht verpassen: Zwei Aufführungen der Company Tango – offen und bunt
"Der Krieg. Das Versagen der Völker" in Dresden Prohlis
Am Freitag, 23. März 2018, 19 Uhr lädt die Company zur zweiten Aufführung des Stückes Der Krieg. Das Versagen der Völker, des ersten Teils der Trilogie "Past continuous", in den Palitzschhof nach Prohlis ein.
Die Tanzcollage thematisiert die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges und visualisiert eindrucksvoll Erfahrungen von Exil, Gewalt, Flucht und Vertreibung. Den musikalischen Mittelpunkt der Performance bildet der jüdische Tango "Ich habe kein Heimatland" des Schlagerkomponisten Friedrich Schwarz (1895–1933). Persönliches Schicksal und gesellschaftliche Verantwortung sind die großen Themen dieser Performance. Einige Schauspieler*innen und Tänzer*innen des Stückes mussten selbst aus Kriegsgebieten fliehen und leben in Deutschland im Exil und auch deren Erfahrungen spiegeln sich in der Choreografie des Stückes wider.
"Spielt zum Tanz" bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus
Einen Tag später, am 24. März 2018, tritt die Company Tango – offen und bunt im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus auf. Auf der Prager Straße 11, an der Metallskulptur "Völkerfreundschaft", führen die Schauspieler*innen und Tänzer*innen 14–14.30 Uhr und 15–15.30 UhrSpielt zum Tanz, den zweiten Teil der Trilogie "Past continuous", auf.
Die Performance basiert auf dem Stück "Plegaria" (dt. "Gebet"), einem vom Argentinier Eduardo Bianco 1929 komponierten Tango, der ebenso wie sein Schöpfer im nationalsozialistischen Deutschland auf großen Zuspruch stieß. Der Weg dieses Stückes führt bis hinein in die deutschen Todeslager, in denen Plegaria von Häftlingen als Begleitmusik für Arbeitsmärsche, Hinrichtungen und Folterungen gespielt werden musste. Missbrauchte Kunst und die Brutalität künstlerischer Entfremdung verbanden sich mit der Entwürdigung des Körpers. Seither heißt Biancos Komposition "El Tango de la muerte" (dt. "Tango des Todes"). Das Stück "Spielt zum Tanz" ist Mahnung und Vergegenwärtigung zugleich. Kunst ist Ausdruck von Freiheit und Vielfalt, kann aber ebenso zum Mittel aggressiver symbolpolitischer Besatzung und menschlicher Unterdrückung werden. Auf diese Ambivalenz weist die Performance in frappierender Deutlichkeit hin.
Im Überblick
23. März, 19 Uhr im Palitzschhof (Gamigstraße 24, 01239 Dresden)
24. März, 14–14.30 Uhr und 15–15.30 Uhr auf der Prager Straße 11, an der Metallskulptur "Völkerfreundschaft"
Der Eintritt beider Veranstaltungen ist frei. Wir freuen uns auf Ihr Kommen.